Wenige Schiffe haben eine so abwechslungsreiche Geschichte wie der Großsegler ‚Eye of the Wind‘. 1911 wurde er auf der Schoner-Werft von C.H. Lühring an der Unterweser gebaut und unter dem Namen ‚Friedrich‘ in Dienst gestellt. Nach Einsätzen als Frachtschiff in der Südamerika-Fahrt, in der Treibnetzfischerei vor Island, als Expeditionsschiff, Hollywood-Kulisse und Privat-Yacht, erhielt der Zweimaster nun die offizielle Zulassung als „Sail Training Vessel“, Segelschulschiff.
Bereits im fünften Jahr nutzt die deutsche FORUM train & sail GmbH das Schiff für Segelreisen und für Management-Seminare auf See. „Unser Anspruch war immer, den ursprünglichen Charakter der ‚Eye‘ zu bewahren. Mit der Zertifizierung als Segelschulschiff wird jetzt einer erweiterten Zielgruppe und auch jungen Menschen ermöglicht, die traditionelle Seemannschaft zu erlernen, die hier an Bord gepflegt wird“, erklärt Eigner Ronald Herkert.
Als Schulschiff der Kategorie „A“ klassifiziert, wird die unter britischer Flagge registrierte Brigg zukünftig mit dem Segelzeichen TS GBR 718 neuen Zielen entgegen steuern. Alle Törns mit der ‚Eye of the Wind’ eignen sich als Erfahrungsnachweis für Schiffer und Maschinisten auf Traditionsschiffen nach den Bestimmungen des DSV (Deutscher Segler-Verband) bzw. des DMYV (Deutscher Motoryacht Verband) und nach der Verordnung über den Erwerb von Sportsee- und Sporthochseeschifferscheinen und die Besetzung von Traditionsschiffen.
Die ersten Trainees sind bereits an Board. Sie erlernen das Segeln im Revier rund um Saint-Martin und die British Virgin Islands. Nach dem Winter kommt die ‚Eye oft he Wind’ dann nach einer Atlantik-Überquerung mit Stationen auf Bermuda und den Azoren nach Hamburg. Sie wird zum 824. Hafengeburtstag Hamburgs im Mai dort festmachen.