Verschiedene Dinghi-Arten: Der Antrieb als Unterscheidungsmerkmal
In Bezug auf den Fahrkomfort und das Fahrverhalten ist der Antrieb das offensichtlichste Unterscheidungsmerkmal der Dinghis. Mit Riemen ausgestattete Boote werden an Land gerudert. Ist ein Außenbordmotor vorhanden, geht die Fahrt wesentlich zügiger und komfortabler vonstatten.
Dinghi-Typen
Oftmals ist ein Dinghi eine Jolle. Hierbei handelt es sich um ein formstabiles Schwertboot. Der Schwerpunkt liegt in der Regel oberhalb der Wasserlinie. Das aufrichtende Moment erlangt die Jolle durch den Wasserdruck, wodurch sie sich vom Kielboot unterscheidet. Eine Jolle erzeugt durch ausgeschäumte Hohlräume oder Schwimmkörper einen starken Auftrieb. Diese Eigenschaft schützt in einem hohen Maße gegen das Untergehen beim Kentern, jedoch nicht gegen das Kentern selbst.
Die Bootsgröße: Wie viele Personen passen in ein Dinghi?
Als Beiboot ist das Dinghi für die Überfahrt mit einer bis drei Personen geeignet. Das Boot sollte grundsätzlich von einer Person alleine gesteuert werden können. Um den Transport des Dinghi zu erleichtern, ist dieses kompakt gebaut. Im Gegenzug verringert sich das Platzangebot an Bord.
Die Geschwindigkeit des Dinghi
Ein durchschnittliches Dinghi mit Außenbordmotor kann durchaus 20 km/h erreichen. Leistungsstarke Motoren beschleunigen das Beiboot sogar auf noch höhere Geschwindigkeiten. Da das Boot in der Regel der kurzen Überfahrt an Land dient, ist die Höchstgeschwindigkeit meistens nicht das entscheidende Kaufkriterium, sondern vielmehr die Einfachheit des Transports und der Platzbedarf an Bord.
Unterschied zum klassischen Kleinboot
Das Dinghi muss weder für längere Fahrten noch zum Segeln oder für das Erreichen von Höchstgeschwindigkeiten geeignet sein. Es kann sich um ein einfaches Boot handeln, welches den puren Spaß am Bootsfahren ermöglicht.
Die Kaufberatung: Wichtige Informationen rund um den Erwerb des Dinghis
Bekannte Hersteller für Dinghis
Auf dem Markt existieren zahlreiche große und kleine Bootshersteller, beispielsweise ?Rudolf Raidt ? Zimmerei und Stocherkahnbau? aus Tübingen. Das Unternehmen hat sich auf Kleinboote spezialisiert. Jeanneau aus Frankreich fertigt vor allem motorbetriebene Kleinboote.
Wie lange kann ich ein Dinghi nutzen?
Dank der einfachen Konstruktionsform lässt sich ein Dinghi sehr gut instandsetzen. Es ist zudem nicht dauerhaft im Einsatz und wird in der Regel außerhalb des Wassers befördert. All diese Punkte tragen bei einer guten Pflege zu einer langen Nutzungsdauer bei. Holz-Dinghis können problemlos 20 Jahre und mehr im Einsatz sein, oftmals werden sogar höhere Nutzungszeiten von 30 bis 40 Jahren erreicht.
Welche Schäden können beim Dinghi auftreten?
Es existieren im Wesentlichen zwei verschiedene Arten von Schäden: Materialschäden und Motorschäden. Gerade bei Wendemanövern kann es zum Kontakt mit anderen Booten oder Gegenständen kommen, wodurch Beschädigungen an dem Material entstehen. Kleinere Schadstellen im Holz sind meistens mit wenig Aufwand wieder behoben. Um Motorschäden zu vermeiden, ist die regelmäßige Wartung des Motors wichtig. Vor dem Einlagern im Winter sollten Sie das Öl ablassen, sodass die Säure die Bauteile nicht schädigen kann. Im Frühjahr füllen Sie neues Öl nach, die Schmierung ist nun wieder gewährleistet.
Wie schwer sind beim Dinghi Ersatzteile zu beschaffen?
Ein großer Vorteil des Dinghi ist die einfache Konstruktionsform. Holz-Ruderboote lassen sich unkompliziert reparieren. Im Wesentlichen müssen die Bootswand und der Boden intakt sein. Dringt Wasser ein, beziehungsweise droht Wasser einzudringen, dann muss unverzüglich eine Reparatur stattfinden. Mit ein wenig Erfahrung lassen sich kleinere Schadstellen innerhalb kürzester Zeit beheben. Während bei diesen Arbeiten die Arbeitszeit der teuerste Faktor ist, stellt ein Motorschaden eine größere Investition dar, weil im schlimmsten Fall der Motor ausgetauscht werden muss. Beschaffungsprobleme entstehen hierbei jedoch nicht.
Die Frage nach dem Führerschein: Sie hängt von der Motorisierung ab
Da es zahlreiche unterschiedliche Einsatzgebiete und Konstruktionsformen des Dinghi gibt, kann keine allgemein gültige Antwort auf die Frage: ?Brauche ich einen Führerschein für das Dinghi?? gegeben werden. Handelt es sich beispielsweise um ein Ruderboot, welches auf dem See genutzt wird, dann benötigen Sie keinen Führerschein. Möchten Sie hingegen ein motorangetriebenes Dinghi in küstennahen Gewässern nutzen und besitzt das Boot mehr als 15 PS, dann ist der Sportführerschein See erforderlich. Der erforderliche Führerschein ist innerhalb weniger Kurs-Stunden erlangt und bereits für circa 300 bis 600 Euro erhältlich.
Das Zubehör: Was benötige ich für eine Bootstour?
Bevor Sie auf eine Bootstour mit dem Beiboot gehen können, muss dieses für den Transport sicher am Hauptschiff befestigt werden. Die Halterung muss gewährleisten, dass das Dinghi weder ins Wasser fallen kann noch mit großem Schwung gegen die Bootswand geschleudert wird.
Wie kann ich mein Dinghi transportieren?
Die klassische Vorgehensweise für den Transport eines Dinghis an Land ist der Auto-Trailer. Er ist sicher, verfügt über eine Zulassung für den Straßenverkehr und bereitet auch bei größeren Strecken keine Probleme. Besonders kleine und kompakte Boote können gegebenenfalls auch auf dem Fahrzeugdach befördert werden. Soll der Transport des Dinghis über den Wasserweg stattfinden, dann kann das Dinghi als Beiboot an einem größeren Boot befestigt werden, was der Hauptzweck der Dinghis ist.
Tipps rund um den Kauf und das Halten eines Dinghis
- Informieren Sie sich im Vorfeld über die Kosten für Versicherungen. Zwar ist das Dinghi nicht dauerhaft im Einsatz, kommt es jedoch zu Personen- oder Sachschäden, dann schützt eine Haftpflichtversicherung vor dem finanziellen Ruin.
- Berücksichtigen Sie die Größe und das Gewicht. Das Dinghi muss am Hauptboot transportiert werden, um stets verfügbar zu sein. Theoretisch können Sie das Dinghi aber auch separat nutzen, in diesem Fall muss ein Liegeplatz für das Boot vorhanden sein.
- Inspizieren Sie das Dinghi in Bezug auf Vorschäden. Aufgrund der langen Nutzungsdauer sind gebrauchte Dinghis ein klarer Kostenvorteil. Sie erhalten kostengünstig zuverlässige Boote, vorausgesetzt die Wasserfahrzeuge wurden regelmäßige gewartet und gepflegt.
- Berücksichtigen Sie die kürzere Lebensdauer von Motoren. Obgleich die Dinghis über eine Jahrzehnte lange Nutzungsdauer verfügen können, gilt diese Aussage für Motoren nicht uneingeschränkt. Erfragen Sie daher das Alter des Motors.
- Stellen Sie sicher, dass Sie einen Überwinterungsplatz für das Dinghi haben. Geeignet sind beispielsweise Scheunen oder Hütten.