Welche Arten von Jollen sind bekannt?
- Rennjollen: Rennjollen sind sportliche und wendige Boote. Der Konstruktionsschwerpunkt liegt besonders hoch, wodurch die Jollen beim Vorwärtskurs ins Gleiten geraten. Die Schiffe verdrängen im Vergleich zu ihrem Eigengewicht weniger Wassermengen, da sie sich aus dem Wasser heben. In der Folge erreichen die Rennjollen hohe Geschwindigkeiten, der Wasserwiderstand ist reduziert. Ein auffälliges Merkmal ist die große Segelfläche, betrachtet man sie im Vergleich zur Bootsgröße. Rennjollen gelten als schwierig zu fahren, mit der richtigen Technik und ausreichend Übung können Sie die Boote jedoch zuverlässig handeln. Sie müssen die Gewichtsverlagerungen und die Manöver genau timen, um ein Kentern zu verhindern und hohe Geschwindigkeiten zu erreichen.
- Skiff: Besitzen die Jollen eine sehr flache Bugform, dann gelangen sie besonders schnell ins Gleiten. In diesem Fall spricht man von der Bootsform des Skiffs. In der Spitze werden Geschwindigkeiten von rund 60 km/h erreicht.
- Wanderjollen: Die Höchstgeschwindigkeiten der Wanderjollen sind im Vergleich zu den Rennjollen geringer, sodass Sie gemütlich über die See segeln. Der Konstruktionsschwerpunkt wurde niedrig gehalten, die Segelfläche ist kleiner. Angepasste Rumpfformen reduzieren das Risiko des Kenterns. Die Boote eignen sich für den Ausflug mit der Familie oder Freunden. Sie können in küstennahen Gebieten oder auf Binnengewässern fahren.
Eine Unterteilung in verschiedene Typen von Jollen
Um beim Wettkampf die Leistung der Fahrer und nicht primär der Boote zu beurteilen, wurden Bootsklassen definiert:
- Flash
- O-Jolle
- Contender
- Europe
- Laser
- Laser Radial
- Finn
- Splash
- 407-Jolle
- 29er
- 49er
- 420er
- 470er
- OK-Jolle
- Optimist
- 505er
- BM-Jolle
- Conger
- Motte
- Musto Skiff
- Cadet
Bei einigen Booten ist ein sog. Trapez vorhanden. Es handelt sich um ein Drahtseil, welches in der Höhe der Saling am Mast befestigt wird. Die Segler hängen sich in das Seil mit einer Trapezhose ein. Die Fahrer stehen mit den Füßen am Bootsrand und können ihr Gewicht extrem weit außerbords verlagern. Dadurch werden die Steuerungsmöglichkeiten der Rennjollen vergrößert.
Wie erkenne ich, wie viele Personen auf der Jolle mitfahren dürfen?
Sportjollen sind generell für weniger Personen als Wanderjollen geeignet. Theoretisch besteht für die Hersteller keine Obergrenze, die Konstruktionsform entscheidet über die zulässige Personenzahl. Finden Sie in den Unterlagen beispielsweise die Angabe ?A6B8C9D10?, dann bedeutet dies, dass auf Binnengewässern (A) maximal 6 Personen mitfahren dürfen. Je weiter sich die Fahrgewässer von den sicheren Gebieten entfernen beziehungsweise je höher die Wellen und je stärker der Wind werden, desto weniger Menschen dürfen sich an Bord befinden.
Wie schnell kann ich mit der Jolle fahren?
Sportjollen können Geschwindigkeiten von 60 km/h erreichen. Das fahrerische Können ist ebenso wichtig wie die Windverhältnisse und die Konstruktionsform der Boote. Ein hochliegender Konstruktionsschwerpunkt führt zum Anheben des Bootes, wodurch sich die Geschwindigkeit vergrößert.
Was ist der Unterschied zwischen einer Jolle, einem Kielboot und einem Segelboot?
Die typische Jolle erhält ihr aufrichtendes Moment durch den auf den flachen Bootsboden wirkenden Wasserdruck. In diesem Punkt unterscheidet sich die Jolle vom gewichtsstabilen Kielboot. Allerdings muss man beachten, dass der Ausdruck ?Jolle? für verschiedene kleine Segelboote und Ruderboote genutzt wird und daher vielseitig zum Einsatz kommt. Sportjollen werden für Wettkämpfe genutzt, Wanderjollen dienen der entspannten Fahrt.
Unsere Kaufberatung: Informationen rund um den Kauf der Jollen
Bei der Auswahl der Jollen müssen Sie unter anderem auf das Material achten. Die Hersteller verwenden überwiegend die GFK- oder Sperrholz-Bauweise. Sportboote bestehen meistens aus Aramid-Konstruktionen und Carbonid-Konstruktionen. Für Riggs wird im sportlichen Bereich vielfach kohlefaserverstärkter Kunststoff verwendet.
Wer stellt die Jollen her?
Jollen werden von Werften weltweit gefertigt. Zu den bekannten Herstellern gehören unter anderem Albatros, Gipsy und RSSailing.
Wie lange kann ich die Jollen nutzen?
Traditionelle Jollen werden bereits seit mehreren Jahrzehnten genutzt. Mit der richtigen Pflege und regelmäßigen Wartungen können die Boote über 20, 30 oder mehr Jahre einsatzbereit gehalten werden. Dieser Punkt ist beim Kauf von gebrauchten Jollen von Vorteil: Sie kaufen zuverlässige und erfahrene Boote zu günstigen Preisen.
Gibt es notwendige Reparaturen an den Jollen, die besonders teuer sind?
Grundsätzlich lassen sich zahlreiche Schäden am Boot mit den passenden Ersatzteilen und einem angemessenem Zeitaufwand reparieren. Im Fachhandel werden Reparatur-Kits zum Ausbessern von kleinen Schadstellen angeboten. Je früher Sie solche Schäden erkennen, desto einfacher können die Defekte behoben werden. Sollte jedoch bereits Wasser im Boot stehen oder sind zahlreiche Schadstellen vorhanden, dann sollten Sie als Anfänger vom Kauf der Jolle absehen. Die Seilführungen und Seilbefestigungen sind bei Segelbooten eine weitere Schwachstelle. Gerade auf größeren Fahrten sollten Sie daher stets geeignete Ersatzteile mitführen. Haken und Ösen sind günstig im Neukauf, sodass nach einer eingehenden Prüfung des Umfangs des Schadens defekte Bauteile dieser Kategorie kein Kaufhindernis darstellen.
Wie schwierig ist es, für die Jollen Ersatzteile zu beschaffen?
In Zeiten des Internets sind Ersatzteile für die Jollen innerhalb kurzer Zeit verfügbar. Probleme entstehen nur dann, wenn Sie auf Tour sind und Schäden an der Jolle auftreten. Für kleinere Arbeiten sollten Sie daher stets die passenden Ersatzteile bereit halten und die Reparatur schnellstmöglich vornehmen. Haken, Östen und Segel sind für die Jollen leicht zu besorgen. Für Reparaturen am Rumpf sind vor allem der Kauf beziehungsweise die Miete von Werkzeug teuer und an abgelegenen Orten der Welt auch problematisch.
Welchen Führerschein benötige ich für das Führen der Jolle?
Für das Führen auf einigen deutschen Gewässern (beispielsweise Bodensee und Rhein) ist der Sportbootführerschein Binnen erforderlich. Er beinhaltet eine theoretische und eine praktische Ausbildung. Die Theorieausbildung kann als Online-Kursrealisiert sein. Sie wird für die Antriebsarten Segel und Motor angeboten. Die praktische Ausbildung findet in einer Segelschulestatt. Möchten Sie eine größere Yacht führen und auf das offene Meer hinaussegeln, dann sollten Sie den Sportküstenschifferschein (SKS-Schein) erlangen. Zunächst einmal absolvieren Sie den Sportbootführerschein See, für dessen Theorieteil ein Online-Kurse angeboten werden. Anschließend erlangen Sie die Erweiterung in einer Yachtschule.
Die Bootstour planen: Welches Zubehör benötige ich?
Für die Fahrt mit der Jolle benötigen Sie unter anderem folgendes, grundlegendes Zubehör:
- Nylonhaken
- Gurtband
- Leitösen
- Trapezgriffe
- Triangel
Möchten Sie zur Fahrt starten, dann müssen Sie auf die Sicherheit achten. Jede sich an Bord befindliche Person muss eine Schwimmweste tragen, unabhängig davon, ob sie des Schwimmens mächtig ist. Sollten Sie über Bord gehen, dann kostet es viel Kraft, sich über einen längeren Zeitraum über Wasser zu halten. Die Schwimmweste unterstützt sie, vor allem, da sich die Kleidung mit Wasser vollsaugt und das Schwimmen erschwert wird. Am besten sind ohnmachtssichere Westen. Werden Sie oder Ihre Begleiter ohnmächtig, da Sie beispielsweise an Bord einen Unfall hatten, dann dreht Sie die Rettungswesteautomatisch in eine sichere Position, der Kopf und das Gesicht werden oberhalb des Wasser gehalten.
Wie transportiere ich die Jollen
Jollen in Form von kleinen Segelbooten können oftmals auf dem Auto-Trailer transportiert werden. Entsprechende Anhänger können bei Vermietungsfirmen für rund 30 bis 80 Euro pro Tag ausgeliehen werden. Planen Sie, das Boot regelmäßig über Land zu befördern, dann ist der Kauf eines eigenen Trailers sinnvoll, um die Flexibilität zu erhöhen und langfristig Kosten zu sparen. Transporte sind beispielsweise im Falle von Reparaturen oder in Herbst um Überwinterungslager notwendig. Im kalten Winter sollten die Boote sicher in einer Halle aufbewahrt werden. Die Jollen müssen vor dem Einlagern gewartet werden, unter anderem müssen Verunreinigungen entfernt werden, damit keine Schäden am Boot entstehen.
Die Jolle kaufen: 5 Tipps
- Tipp 1: Die erste Einigung über den Kauf kann per Handschlag erfolgen. Sie sollten dennoch einen Kaufvertrag anfertigen, um alle besprochenen Details und die generelle Übereinkunft schriftlich festzuhalten. Der Kaufvertrag dient als Sicherheit für beide Parteien.
- Tipp 2: Oftmals wird diverses Zubehör mit dem Boot verkauft. Kann dieses Zubehör bei der Übergabe des Bootes nicht direkt mit übergeben werden, dann sollte dieser Punkt schriftlich niedergeschrieben werden und gegebenenfalls kann ein Teil des Kaufpreises zurückgehalten werden.
- Tipp 3: Ein frischer Bootsanstrich ist zwar für die Optik vorteilhaft, hinterfragen Sie jedoch, ob eventuell Schäden am Boot bestanden hatten.
- Tipp 4: Informieren Sie sich über den benötigten Führerschein für die Jolle. In der Regel ist der Führerschein innerhalb weniger Tage oder Wochen erreicht.
- Tipp 5: Testen Sie das Boot ausgiebig, bevor Sie auf große Fahrt gehen. Halten Sie stets wichtige Ersatzteile bereit, um kleine Reparaturen direkt vornehmen zu können.