Die verschiedenen Arten der Motorsegler ‐ Motorboot oder Segelboot?
Motorsegler werden aufgrund der Vielfältigkeit des Antriebs auch als Fifty-Fifty-Yachten bezeichnet. Entscheidend für den Fahrkomfort ist, dass sich die Boote sowohl unter Segeln als auch unter Motor optimal steuern lassen. Es muss in Bezug auf den Bootstypen ein Kompromiss zwischen einer Motoryacht und einer Segelyacht gefunden werden. Ein Motorsegelschiff soll kein Motorboot mit Hilfsbeseglung darstellen, sondern entweder für das Motorbootfahren oder das Segeln genutzt werden.
Die Rumpfform als Unterscheidungsmerkmal der Bootstypen
Die Rumpfformen der Motorsegler unterscheidet sich deutlich: Sie können entweder motorbootstypisch oder segelbootstypisch sein. Soll eine hohe Geschwindigkeit erreicht werden, dann ist eine motorbootstypische Rumpfform von Vorteil. Diese Konstruktionsform wirkt sich leider nachteilig auf die Segeleigenschaften aus. Möchten Sie maximales Fahrgefühl beim Segeln genießen, dann ist eine segelbootstypische Rumpfform vorteilhaft.
Wie viele Personen passen in einen Motorsegler?
Die CE-Seetauglichkeitseinstufung steht in einem engen Zusammenhang zur maximal zulässigen Personenanzahl. Im Folgenden wird ein Beispiel vorgestellt:
Die Angabe ?A4B5C8D10? stellt dar, dass Sie das Boot innerhalb der Seetauglichkeitskategorie A mit bis zu 4 Personen befahren dürfen. In Gebieten der Seetauglichkeitskategorie B sind maximal 5 Personen zulässig. Setzen Sie den Motorsegler in der Seetauglichkeitskategorie C ein, dann eignet sich das Wasserfahrzeug für bis zu 8 Personen, in der Kategorie D dürfen sich 10 Personen an Bord befinden. Als grobe Orientierung für die Zuordnung der Gebiete in die Seetauglichkeitsklassen gilt die Einteilung:
- A: Hochsee
- B: Nicht-Küstengewässer
- C: küstennahe Gebiete
- D: geschützte Gewässer
Welche Geschwindigkeit kann ich mit einem Motorsegler erreichen?
Motorsegler können je nach Einsatz des Motors, des Segels sowie den Windverhältnissen hohe Geschwindigkeiten erreichen. Ein 27 Fuß langes Boot beschleunigt mit der richtigen Ausstattung mühelos auf 15 bis 30 km/h. Sie haben die Wahl, ob sie eine gemütliche Segeltour unternehmen möchten oder ob Sie zügig Ihr Ziel erreichen wollen.
Die Unterschiede des Motorseglers zum Segelboot und zum Motorboot
Optisch präsentieren sich die Motorsegler sportlich und funktional. Sie weisen kein klassisches Design von Sportbooten auf, sondern sind vielmehr als Tourenfahrzeuge ausgelegt. Im Vergleich zu reinen Segelyachten ist ein höheres Platzangebot vorhanden. An Bord kann sich ein festes Deckhaus mit Innensteuerrad befinden.
Die Kaufberatung für den Motorsegler
Welche Hersteller von Motorseglern sind auf dem Markt vertreten?
Zu den bekanntesten Marken im Bereich der Motorsegler gehören Sirius und Nauticat.
Lange Nutzungsdauer = rentable Investition
Ein Motorsegler kann theoretisch über mehrere Jahrzehnte hinweg genutzt werden. Sie müssen zwar einige Reparaturen und Wartungsarbeiten einplanen, die Boote gelten jedoch als langlebig und verhältnismäßig leicht instand zusetzen.
Starker Seegang, Verschleiß und Zusammenstöße: Schäden sind bei jedem Boot möglich
Bootsschäden entstehen durch vielfältige Ursachen und können nicht immer vermieden werden. Die Verseilung und das Segel sind beim Motorsegler wie auch bei der Segelyacht eine potentielle Schwachstelle. Da es sich gleichzeitig auch um ein Motorboot handelt, bedarf der Motor regelmäßigen Wartungsarbeiten. Lassen Sie vor der Einlagerung das Öl ab, um Schäden am Motor vorzubeugen.
Ersatzteile für den Motorsegler
Größere Ersatzteile sind für den Motorsegler meistens problemlos zu besorgen. Problematisch können Kleinteile werden, die Eigenrecherche bei Online-Anbietern führt aber auch in diesen Fällen in der Regel zu kostengünstigen Lösungen.
Welchen Führerschein benötige ich für den Motorsegler?
Für den privaten Einsatz sind der Bootsführerschein See und der Bootsführerschein Binnen erforderlich. Die Führerscheine gelten auf der gesamten Welt und für unterschiedliche Bootstypen, unter anderem Motorsegler oder Jetskis. Eine gewerbliche Nutzung, beispielsweise für kostenpflichtige Angelfahrten, ist mit diesen Führerscheinen nicht möglich. In diesen Fällen können der SSS-Schein oder der SKS-Schein erforderlich sein.
Der Bootsführerschein See ist für die Drei-Meilen-Zone gültig, außerhalb dieser Zone besteht keine Führerscheinpflicht. Es empfiehlt sich aus Sicherheitsgründen jedoch, auch für diese Bereiche einen Führerschein zu machen. Besitzen Sie bereits den Bootsführerschein See, dann erlangen Sie durch eine vereinfachte Zusatzprüfung den Bootsführerschein Binnen.
Welches Zubehör benötige ich für eine Bootstour?
Die Sicherheit ist der wichtigste Punkt bei der Planung einer Bootstour. Nachdem festgestellt wurde, dass der Motorsegler funktionstüchtig ist, müssen Sie die Sicherheitsausstattung an Bord überprüfen: Für alle Passagiere sollten Schwimmwesten vorhanden sein. Selbst erfahrene Schwimmer benötigen bei längerer Verweildauer im Wasser oder Seegang eine Unterstützung. Eine aufblasbare Rettungsinsel darf ebenfalls nicht fehlen. Navigationsgeräte und Ortungsgeräte dienen ebenfalls der Sicherheit.
Der Transport der Motorsegler
Für den Transport der Motorsegler benötigen Sie in der Regel einen Bootstrailer. Die Größe dieses Anhängers hängt von der Konstruktionsform und dem Gewicht des Motorsegelbootes ab. Von einem gut trailerbarem Boot spricht man, wenn der Anhänger und das Boot zusammen nicht mehr als 2 Tonnen wiegen. Gespanne oberhalb dieser Gewichtsgrenze können nur mit Hilfe eines Kleinlasters oder eines Geländewagens gezogen werden. Die Breite ist ebenfalls wichtig. Liegt sie über 2,55 Metern, dann ist eine Sondergenehmigung erforderlich.
Kauftipps für die Motorsegler
Bevor Sie sich für ein Boot entscheiden, sollten Sie verschiedene Fragen klären:
- Wie viele Personen sollen an Bord mitfahren können?
- Möchte ich an Bord übernachten oder fahre ich nur tagsüber mit dem Boot raus?
- In welchen Fahrgebieten möchte ich den Motorsegler einsetzen?
- Wird das Boot des Öfteren getrailert, sodass die Einfachheit des Transports ein wichtiges Auswahlkriterium ist?
- Besitze ich die erforderlichen Führerscheine beziehungsweise bin ich bereit, einen Führerschein zu erlangen?
Ist bereits ein Modell in die enge Auswahl gezogen worden, dann müssen Sie sich einen Eindruck vom Zustand des Bootes verschaffen. Erfragen Sie vorhandene Vorschäden und führen Sie nach Möglichkeit eine Probefahrt durch. Es ist nicht erforderlich, das Boot selbst zu steuern, sie können auch während Ihrer Anwesenheit an Bord ein umfangreiches Bild von den Fahreigenschaften des Motorseglers erlangen. Abschließend müssen Sie sich fragen, wo sie das Boot im Winter einlagern können. Oftmals lassen sich kostengünstig Plätze in einer Halle mieten, wobei auf die Trockenheit und die geschützte Lage geachtet werden muss.