Yachtcharter in Frankreich heißt für den Skipper und seine Crew nicht nur die tollen Küsten und Inseln zu befahren, sondern auch zu wissen, dass die klimatischen Bedingungen so unterschiedlich sind, dass man sich vorher überlegen sollte, ob man gerne harten Wind und hohe Wellen möchte oder lieber das geruhsames Schippern vorzieht.

Eines gilt jedoch für alle: Ausländische Bootsfahrer müssen einen Bootsführerschein besitzen, der in ihrem Heimatland zum Befahren vergleichbarer Gewässer vorgeschrieben ist.
Die Temperaturen im Süden sind im Sommer sehr hoch, aber selbst im Winter sind Törns kein Problem. In der Bretagne kann das Wetter völlig konträr sein. Man darf nie vergessen, dass auch die Windverhältnisse sehr extrem sein können. Der Mistral, der kalte Nordwind aus dem Rhône-Tal, kann vor allem im Golfe du Lyon Sturmstärke erreichen, seine Ausläufer reichen bis an die Côte d’Azur und an die Westküste Korsikas mit Starkwind bis Sturm aus Nordwest. Im Sommer weniger, aber sonst doch recht häufig. Die Mittelmeerküste unterliegt in der Regel verschiedenen Passatwinden meist aus Nordwest mit Stärken zwei bis fünf.

In Frankreich sind entlang des gesamten Küstenbereichs hervorragende Yachthäfen und Marinas mit allem, was der Skipper braucht, vorhanden. In der Hochsaison kann es zu Engpässen in der Wasserversorgung kommen, deshalb immer Wasser bunkern, wo es nur geht. In den französischen Staatshäfen werden keine Hafengebühren fällig. Anders dagegen die Privathäfen, die nicht gerade billig sind und deren Gebühren sich nach der Bootslänge berechnen.

Wichtig ist auf jeden Fall eine Reiserücktrittsversicherung speziell für Yachtcharter. Da man seine Yacht schon lange vorher buchen muss, kann doch einiges dazwischen kommen und die Stornokosten in Frankreich liegen in der Regel bei 100 Prozent.

Wo aber sind die schönsten Yachtcharter Routen?
Yachtcharter an der Côte d’Azur ist Urlaub im Trubel, wer Ruhe und Einsamkeit sucht, ist fehl am Platze. Doch wegen der herrlichen Sandstrände, unzähligen Palmen und dem azurblauen Wasser ist es nach wie vor ein Traumrevier. Wichtig zu wissen ist, dass man kaum eine Chance hat in einen der Häfen einzulaufen, da sie immer voll belegt sind. Da bleibt nur das Ankern vor dem Hafen.

Korsika ist völlig anders. An der etwa 1200 Kilometer langen Küste findet man Steilküsten, Buchten und Strände. Korsika zu umrunden ist ein Naturerlebnis ersten Ranges. Die vielen Schluchten bilden eine unvergleichliche Kulisse beim Anlegen in den schönsten Ankerbuchten. Zum Beispiel können Sie von der Marina Ajaccio aus einen Törn um die Insel machen oder die Inseln Elba und Capraia besuchen, die man an klaren Tagen auf Sicht ansteuern kann.

Von Mai bis Ende September wehen beständige Winde aus Nordwest und Südost in der Stärke drei bis fünf. Die so angenehmen warmen Brisen kann man sich von April bis Oktober um die Nase wehen lassen. Nachts herrscht meist Windstille.

Die Bretagne als Segelrevier ist der Deutsche Nordsee vergleichbar, also eher etwas für die “wilden” Skipper. Und es gibt sie: die riesigen Brecher, extremen Starkwind, Legerwall vor den Klippen – aber nur bei wirklich starkem Wind und nur im Norden und Westen der Bretagne. Die südliche Bretagne, zwischen Bénodet im Westen und Vannes im Osten, ist das genaue Gegenteil.