Übernahme von Anteilen der Hapag Lloyd

23.02.2012 — Der Hamburger Senat hat eine Drucksache zur Übernahme weiterer Anteile der Reederei Hapag-Lloyd durch das Konsortium Albert Ballin beschlossen. Nachdem der Reisekonzern TUI zu Beginn des Jahres sein vertraglich vereinbartes Andienungsrecht für 33,3 Prozent der…

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Übernahme von Anteilen der Hapag Lloyd
Die Verhandlungen über die Übernahme der Hapag Lloyd Anteile gehen weiter. Foto: Dietmar Hasenpusch

Der Hamburger Senat hat eine Drucksache zur Übernahme weiterer Anteile der Reederei Hapag-Lloyd durch das Konsortium Albert Ballin beschlossen. Nachdem der Reisekonzern TUI zu Beginn des Jahres sein vertraglich vereinbartes Andienungsrecht für 33,3 Prozent der Hapag-Lloyd-Aktien wahrgenommen hat, konnten die Beteiligten sich Mitte Februar auf eine Verhandlungslösung einigen. In der jetzt vom Senat beschlossenen Drucksache wird die Bürgerschaft um Zustimmung gebeten.

„Durch die Beteiligung am Hamburger Unternehmen Hapag-Lloyd wollen wir das Unternehmen am Standort Hamburg sichern. Dieses verstärkte Engagement soll zeitlich begrenzt sein. Wir wollen die zusätzlichen Anteile in einem absehbaren Zeitraum an seriöse Partner veräußern“, sagte Bürgermeister Olaf Scholz. Es gehe dem Senat darum, „sicherzustellen, dass ein großes und wichtiges Unternehmen unserer Stadt nicht Opfer eines globalen Monopoly wird. Hapag-Lloyd soll nicht in falsche Hände geraten“.

Mittelfristig sollen die sich nach einem Börsengang von Hapag-Lloyd ergebenden Möglichkeiten zur Umplatzierung von Aktien genutzt werden, soweit dies die Entwicklung der Reederei nicht beeinträchtigt. Dabei wird auch das jeweils aktuelle Marktumfeld mit der Zielsetzung zu beachten sein, neben den Einstands- auch die Finanzierungskosten der Hamburger Gesellschaft für Vermögens- und Beteiligungsmanagement mbH (HGV) abzudecken. Für die jetzt hinzu erworbenen Aktien wurde im Gegenwert von rund 150 Mio. Euro schon eine Option verhandelt. Für den restlichen Teil wird die Möglichkeit einer Umtauschanleihe geprüft.

In einem weiteren Schritt haben die Verhandlungspartner vereinbart, dass das Konsortium Albert Ballin für 475 Mio. Euro 17,44 Prozent der Anteile von TUI übernimmt. Auf Grundlage dieser Verständigung verzichtet TUI auf ihr vertragliches Andienungsrecht und Mehrheitsverkaufsrecht.

Das sich daraus ergebende Gesamt-Investment von Albert Ballin in Höhe von 600 Mio. Euro verteilt sich auf die Stadt mit 420 Mio. Euro, den Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne mit 160 Mio. Euro, sowie die Versicherungen Hanse-Merkur mit 13 Mio. Euro und Signal Iduna mit 7 Mio. Euro.