Des Weiteren existieren folgende Ruderbootarten:
- Gigruderboot: Die Gigs sind als Boote mit glatter Außenhaut und als geklinkerte Varianten verfügbar. Im Gegensatz zu Rennruderbooten wird bei der Konstruktion nicht primär auf die Geschwindigkeit geachtet, sondern die Lagestabilität, die Steuerbarkeit und der Fahrkomfort stehen im Mittelpunkt. Geschlossene Luftkästen außerhalb des Mannschaftsraum existieren meistens nicht, sodass beim Wanderrudern eine Beladung über die gesamte Bootslänge möglich ist. Sollen die Gigruderboote bei hohem Wellengang genutzt werden können, dann müssen Sie Sonderkonstruktionen mit geschlossenen Luftkästen auswählen. Unterschiede zum Rennruderboot bestehen zudem in Bezug auf den Kiel, welcher bei Gigruderbooten über die gesamte Bootslänge verläuft und aus Holz, vielfach mit einer Metallkante versehen, besteht.
- Surfboat: Das Surfboat wurde speziell für die Lebensrettung in Küstennähe entworfen. Trotz brechender Wellen und stürmischem Wetter soll das Ruderboot wieder sicher zum Strand manövriert werden.
- Kirchboot: In einem Kirchboot sitzen 14 Ruderer und ein Steuermann. Es handelt sich um ein geklinkertesHolzruderboot in einer zumeist imposanten Erscheinung. Traditionell wurden die Boote für Umzüge oder den sonntäglichen Gang zur Kirche genutzt, daher der Name. Die historischen Boote erreichten teilweise Längen von 40 Metern. Noch heute zeichnen sich die Kirchboote durch ihre Stabilität und Größe aus. Die Boote sind seetüchtig, erreichen jedoch nur Spitzengeschwindigkeiten von rund 20 km/h. Die Ruder sind im Vergleich zu anderen Ruderbootarten schmaler gebaut.
- Venezianisches Ruderboot: Zu dieser Gruppe gehören unter anderem die Gondel, die Gondolino und die Ballotino. Die Boote dienen traditionell dem Befördern von Menschen und Waren. Die Ruderer stehen meistens und können die Boote selbst auf engem Raum gut manövrieren.
Welche verschiedenen Ruderboot-Typen existieren?
- Rollausleger-Boote: Die Beinkraft wird beim Rollausleger-Boot durch einen Rollausleger erreicht und nicht wie klassischerweise durch einen Rollsitz.
- Vorwärtsruderboote: Obgleich typischerweise Ruderboote entgegen der Blickrichtung geführt werden, hat sich eine Abwandlung hierzu etabliert, die Gruppe der Vorwärtsruderboote. Im Rudersport ist diese Bootsform nicht vertreten, im Freizeitbereich schätzen die Ruderer die Vorteile der verbesserten Sicht beim Fahren, da sie direkt sehen, wohin sie steuern.
- Rückwärtsruderboote: Die Rückwärtsruderboote sind die klassische Form. Im modernen Rudersportwerden Rückwärtsruderboote ebenfalls genutzt.
Wie viele Personen passen in ein Ruderboot?
Theoretisch existiert für die Gruppe der Ruderboote keine obere Personengrenze. In historischen Zeiten wurden für kriegerische Zwecke sehr große Ruderboote gebaut, die zusätzlich über ein Segel verfügen konnten. In der Pentekontere, einem griechischen Kriegsruderboot, haben 50 Ruderer Platz genommen. Moderne Ruderboote sind im Maximum oftmals für 10 oder 14 Ruderer ausgelegt. Es existieren zudem kleine Ruderboote, beispielsweise der Einer. In allen Fällen müssen Sie zusätzlich auf die Gewichtsbeschränkung achten. Nicht nur die Personenanzahl ist entscheidend, die Zuladungsobergrenzeund die ideale Gewichtsverteilung müssen berücksichtigt werden. Ein leichtes Ruderboot dient zum Angeln oder als Beiboot. Es eignet sich meistens für ein bis drei Personen.
Wie schnell fährt ein Ruderboot?
Der Deutschland-Achter erreicht nach dem Start eine Maximalgeschwindigkeit von 25 km/h. Über die gesamte Renndistanz (2.000 Meter) betrachtet hält der Achter eine Durchschnittsgeschwindigkeit von rund 23 km/h. Pro Person wird eine Zugkraft von 80 bis 100 Kilogramm erbracht. Da die Ruderboote per Muskelkraft angetrieben werden, sind für die Maximalgeschwindigkeit die Personenanzahl, die Leistungsfähigkeit, das Bootsgewicht und die Bauform entscheidend. Bereits zu allen Zeiten wurde versucht, durch eine durchdachte Konstruktion Höchstgeschwindigkeiten zu erreichen. Die Boote müssen gut durch das Wasser gleiten, Blockaden müssen verhindert werden. Sitzen mehrere Ruderer in einem Boot, dann ist die Synchronisation der Schläge entscheidend, da nur so die Stabilität des Bootes und die gewünschte Geschwindigkeit gewährleistet werden können.
Für welche Einsatzzwecke eignet sich das Ruderboot?
Der Rudersport ist bei nahezu allen Altersgruppen beliebt. Er wird an vielen Schulen und in Sportvereinen angeboten. Kinder ab 8 Jahren können bereits erste Erfahrungen beim Sportrudern sammeln. Auf Seen sorgen Ruderboote für viel Freude und werden beispielsweise von Familien oder Paaren genutzt. Ein Ruderboot kann des Weiteren als Angelboot eingesetzt werden. In breiten Ausführungen findet die Angelausrüstung ihren Platz im Boot und Sie gelangen mühelos an die besten Angelplätze. Traditionell wurden Ruderboote für Transportfahrten, als Alternativ zum Laufen am Ufer oder zum Überqueren von Flüssen genutzt.
Die Unterschiede zwischen modernen und historischen Ruderboote
Traditionell werden Ruderboote aus Holz gebaut. Die Boote waren sehr schwer, wodurch die Manövrierfähigkeiteingeschränkt gewesen war. Moderne Boote werden ebenfalls häufig aus Holz gebaut, allerdings erlauben die heutigen Herstellungsverfahren das passgenaue Arbeiten mit dünneren Hölzern. Faserverstärkte Kunststoffe kommen im modernen Bootsbau alternativ zum Holz zum Einsatz.
Unsere Kaufberatung: Wichtige Hinweise vor dem Kauf eines Ruderbootes
Bevor Sie sich entscheiden, ein Ruderboot zu kaufen, müssen Sie die Unterhaltungskosten und die Einlagerung bedenken. Das Boot muss über Winter an einen sicheren Ort gebracht werden, eine organisatorische Frage, die Sie im Vorfeld abklären müssen. Kleine Boote können auf einem Trailer zum Einlagerungsort transportiert werden, eine Scheune oder eine Halle sind bestens geeignet. In Bezug auf die Unterhaltungskosten sollten Sie eine genaue Kalkulation aufstellen, sodass Sie auf alle Ausgaben vorbereitet sind und die Einzelposten möglichst kostengünstig realisieren.
Welche bekannten Hersteller für Ruderboote sind auf dem Markt vertreten?
Weltweit existieren rund 50 bis 70 bekannte Ruderboot-Werften. Zu den bekanntesten Werften gehören:
- Filippi
- Kirchbootmanufaktur Speyer
- BBG Bootsbau Berlin
- Bootswerft Empacher
- Rehberg
- Janousek & Stämpfli Racing Boats
- Weitnauer
- Schellenbacher
- Wintech
Wie alt kann ein Ruderboot werden?
Für das maximale Alter eines Ruderbootes existiert keine Obergrenze. Gut restaurierte Boote können bis zu 100 Jahre gefahren werden, was beispielsweise an bekannten, historischen Rettungsbooten auf der Nordsee deutlich wird. Sie werden teilweise heute noch zu Show-Zwecken gefahren. Die Pflege, die Reparatur und der schonende Umgang mit den Booten sind Voraussetzung für die lange Nutzungsdauer.
Welche Beschädigungen können beim Boot auftreten?
Ruderboote können im Laufe der Zeit oder durch kleinere Zusammenstöße Beschädigungen am Rumpf erleiden. Boote aus Epoxidharzen reparieren Sie mit Epoxidharz. Polyesterharz darf in diesem Fall nicht eingesetzt werden, da es schnell abblättern würde. Handelt es sich um ein Polyesterboot, dann kann dieses mit Epoxidharz repariert werden. Im Internet sind bereits Reparatur-Sets erhältlich, mit deren Hilfe Bootsbesitzer kleine Schäden am Boot selbstständig reparieren können. Je größer das Boot ist, desto aufwendiger ist die Reparatur, da der Zugang zu den Schadstellen gut möglich sein muss und das Material oftmals dicker ist.
Gibt es Ersatzteile, die beim Ruderboot schwer zu beschaffen sind?
Ersatzteile sind für das Ruderboot im Allgemeinen sehr gut verfügbar, sofern nicht zwangsläufig Originalteile verbaut werden sollen. Bootsbesitzer können auf Alternativprodukte zurückgreifen, was die Reparatur vergünstigt und auch nach Jahrzehnten noch sicher stellt, dass das Boot repariert werden kann. Gegebenenfalls sind Anpassungen notwendig, die handwerkliches Geschick erfordern.
Benötige ich für das Ruderboot einen Bootsführerschein?
Klassische Ruderboote dürfen ohne Führerschein gefahren werden. Im Einzelfall muss hierbei jedoch eine Prüfung vorgenommen werden. Das Boot darf über keinen zusätzlichen Motor oder ein Segel verfügen, da in diesen Fällen gegebenenfalls eine Führerscheinpflicht bestehen kann. Bevor Sie auf Gewässern fahren, müssen Sie sich über die örtlichen Vorschriften informieren, sodass alle Risiken ausgeschlossen werden.
Das Zubehör: Was benötige ich für eine Bootstour?
Sicherheitsausrüstung gehört zu jeder Bootstour hinzu. Alle Insassen müssen eine Sicherheitsweste tragen, unabhängig von ihren Schwimmkünsten. Geht ein Ruderer versehentlich über Bord und wird bewusstlos, dann kann eine ohnmachtssichereSchwimmweste sein Leben retten. Die Westen sollten in auffälligen Farben gehalten sein, da die Sichtbarkeit in diesem Fall erhöht ist. Das benötigte Zubehör hängt vom geplanten Einsatzzweck des Bootes ab: Sportruderer haben oftmals Lautsprecher an Bord. Bei Fahrten weit entfernt von der Küste ist eine Signalpistole von Vorteil, da dadurch ein Rettungszeichen abgesetzt werden kann. Selbstverständlich dürfen die Ruder bei der Bootstour nicht fehlen, sie gehören ebenfalls zum Zubehör.
Wie kann ich das Ruderboot transportieren?
Ein kleines Ruderboot können Sie auf einem Trailer befördern. Der Autotrailer wird vom PKW oder vom Geländewagen gezogen. Sie sind somit im Falle eines Kleinbootes unabhängig von einem professionellen Transportunternehmens. Berücksichtigen Sie, dass das zulässige Gesamtgewicht von Trailer und Boot den Vorgaben in den Fahrzeugunterlagenentsprechen muss.
Tipps für den Kauf eines Ruderbootes
Wenn Sie ein gebrauchtes Ruderboot kaufen, dann müssen Sie das Objekt genau inspizieren. Informieren Sie sich über eventuelle Vorschäden, selbst wenn diese bereits repariert wurden. Es ist normal, dass ein Boot die ein oder andere behobene Schadstelle aufweist, kontrollieren Sie jedoch die Qualität der Reparatur. Ein gut gepflegtes Ruderboot ist als gebrauchte Variante eine gute Kaufentscheidung, da sie hohe Preisersparnisse erzielen können. Besprechen Sie mit dem Verkäufer außerdem den Transport beziehungsweise den genauen Abholort. Da Sie das Boot auch nach dem Kauf gelegentlich transportieren werden, ist es ratsam, über die Anschaffung eines Trailers nachzudenken. Die Anhänger können alternativ auch bei Vermietungen ausgeliehen werden.